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(ins Deutsche übersetzt)
01 - SWEETER
THAN ROSES
02 - AN
EPITHALAMIUM
03 - WHAT
IF A DAY
04 - VITTORIA,
VITTORIA!
05 - SELVE
AMICHE
06 - IL
MIO BEL FOCO
07 - AMARILLI
08 - SE
CERCA, SE DICE
09 -
AFFÈ, MI FATE RIDERE
10 - XANGÔ!
MEIN BESCHÜTZER
11 - DIE
LAUNEN DER UNINTERESSIERTEN MULATTIN
12 - TREM
DE ALAGÔAS
13 - UIRAPURÚ
14 - NHAPOPÉ
15 - DIESE
NEGERIN FULÔ!
16 - LIED
EINES DICHTERS AUS DEM 18. JAHRHUNDERT
17 - BACHIANAS
BRASILEIRAS NR. 5
18 - SERENADE
Henry Purcell (1659-1695)
SWEETER THAN ROSES
(Süßer als Rosen)
Süßer als Rosen und kühler, kühler Abendhauch, an einem warmen Sommertag war der
süße, süße Kuss, der zitternd, der zitternd mich zu Eis, Eis erstarren ließ, dann
wie ein Blitzstrahl mich glühend traf, dann wie ein Blitzstrahl mich glühend traf.
Voll Zauber ist der Liebesbann, was ich erblicken, fühlen kann seit jenem einen
süßen Kuss, ist alles neu durch dich, ist alles voller Glück, ist alles, alles
voller Glück, voll Glück für mich.
Henry Purcell
AN EPITHALAMIUM (wedding song)
(Hochzeitslied)
Seid glücklich, Neuvermählte, bleibet beide immer, immer frei, bleibet beide immer
frei von wilder eifersüchtiger Quälerei, von allen Zweifeln, Zank und Streit,
die so manches Paar entzweit. Seid glücklich, Neuvermählte, bleibet beide immer,
immer, immer frei. Wahrhaft zueinander seid, beiderseits von Zärtlichkeit. Und
da die Wirren dieser Nacht vorbei, sei sie für immer keusch, und er ihr immer
treu, sei sie für immer keusch, und er für immer treu.
Von Unbekannt aus dem 16. Jh.
WHAT IF A DAY
Erläuterung:
Das Lied behandelt die Frage, was denn ein Tag, ein Monat, ein Jahr voller Freuden
bedeutet, wenn mit einem Male alles von ebensoviel Qualen durchkreuzt werden
kann.
Gian Giacomo Carissimi (1605-1674)
VITTORIA, VITTORIA!
Sieg! Mein Herz! Klage nicht mehr! Gelöst sind die Bande
der Liebesknechtschaft! Kein Lug und kein Trug, Kein Leid hat mehr Macht. Des
flackernden Feuers Glut ist erloschen.
Antorno Caldara (1671-1763)
SELVE AMICHE
(Freundliche Wälder)
Freundliche Wälder, schattenspendende Pflanzen, vertraute Herberge meines Herzens,
diese liebende Seele bittet euch um etwas Frieden für ihren Schmerz. Freundliche
Wälder, schattenspendende Pflanzen, vertraute Herberge meines Herzens.
Benedetto Marcello (1686-1739)
IL MIO BEL FOCO
(Mein schönes Feuer)
Mein schönes Feuer wird immer, sei ich nun fern oder nah, ohne zu wechseln, brennen
für euch, teure Äuglein, brennen immer für euch. Die Flamme, die mich entzündet,
sie gefällt der Seele so sehr, dass sie niemals erlischt. Und gibt das Geschick
mich Euch zurück, helle Strahlen meiner Sonne, anderes Licht wünscht sie sich
nimmer, kann sie niemals wünschen. Jene Flamme, die mich entzündet, sie gefällt
der Seele so, dass sie nimmermehr erlischt.
Giulio Caccini (1550-1618)
AMARILLI
Amarilli, meine Schöne! Du glaubst nicht, aber der süße
Wunsch meines Herzens ist, dass Du meine Liebe seist; glaube mir. Sollten große
Ängste bei Dir aufkommen, dann öffne mein Herz und Du wirst geschrieben
sehen: Amarilli ist meine Liebe!
Erläuterung:
Das kleine Liebeslied 'Amarilli' führt uns zurück zu den Anfängen
der Oper. Caccinis 'Euridice' (1600) ist eine der ersten Opern überhaupt. Außerdem
war Caccini, ebenso wie sein Zeitgenosse Monteverdi, für seine Madrigalbücher
bekannt, woraus auch 'Amarilli' entnommen ist.
Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736)
SE CERCA, SE DICE
Aus der Oper "L'Olimpiade": Man sucht, man sagt:
"Wo ist der Freund?". Der unglückliche Freund antwortet: "Ich
bin gestorben!"
Francesco Cavalli (1602-1662)
AFFÈ, MI FATE RIDERE
Die Reize jeder Dame, die sie sehen, entzünden sie. Von der kaum gesehenen
Schönheit lassen sie ihr Herz zerteilen!
Babi de Oliveira
XANGÔ! MEIN BESCHÜTZER
König des Blitzes, Herr des Donners, Obá, Oxúm und Oiá im Herzen.
Er ist der Verteidiger des Demütigen, er ist der Beschützer der Sklaven, und wir
hoffen, dass er uns helfen wird, dass er der Sieger ist! Xangô!
Marlos Nobre (*1939)
DIE LAUNEN DER UNINTERESSIERTEN MULATTIN
Ich habe dir Parfum geschenkt, ich habe dir eine Perlenkette geschenkt,
von keinem hast du Notiz genommen. Ich habe importierte Ware gekauft, ein anderes
Parfüm, eine andere Kette, du wolltest sie nicht sehen. Ich habe dir ein Kleid
versprochen, du hast gesagt: ,,Ich zerreiß' es, Unverschämter!" Aber ich
habe leise gesagt: ,,Rosa". Ich habe meine Gitarre geholt, und du hast geseufzt:
"Romão".
Waldemar Henrique (1905-1995)
TREM DE ALAGÔAS
(Der Zug von Alagôas - Folklore-Erzählung einer Zugreise durch den Nordwesten
Brasiliens)
Die Glocke klingt. Die Lokomotive pfeift, der Eisenzug lässt einen Schrei erklingen,
fährt sofort los... Ich fahre zügig nach Catende, ich fahre zügig nach Catende,
voll Verlangen, anzukommen. Die Hütten stehen auf dem nassen Watt; jugendliche
Mulatos kommen, um den Zug zu sehen. Adieu! Adieu! Mangobäume, Kokospalmen, blühende
Cashewbäume, blühende, Cashewbäume mit reifen Früchten. Adieu, Brunette mit lockigem
Haar! Beim Tor des Waldes sind unglaubliche Höhlen, die uns Schreckliches denken
machen. Da schläft der Waldvater, da steht das Haus der Irrlichter. Ich fahre
zügig nach Gatende, voll Verlangen, anzukommen. Mein Gott, der Strand liegt schon
weit hinter uns, und doch erblicken wir schon ein anderes Meer: es ist atemberaubend,
bewegt sich, dreht sich, macht Wellen. Das Zuckerrohr ist schon reif. Ich fahre
zügig nach Catende, voll Verlangen, anzukommen. Drei Sorten Zuckerrohr, jede schöner
als die andere, alle sind reif. Adieu, Brunette mit lockigem Haar! Da schläft
der Waldvater, da steht das Haus der Irrlichter. Ich fahre zügig nach Catende,
voll Verlangen, anzukommen.
Waldemar Henrique
UIRAPURÚ
(Ein Vogel, der nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr singt)
Canção Amazônica (Amazonisches Lied)
Ich fuhr einmal auf einem Jagdboot den Paraná hinunter. Der Caboclo (Halbblutindianer)
am Ruder sprach unaufhörlich. Was für ein Schwätzer! Erzählte vom Werwolf, von
der Wasserfrau, von den Tajá, von den Jurutahy, vorn Lachen zum Mondschein, dass
er hellsehen könnte, dass er die Schlange Surucucú getötet hat, dass er den Uirapurú
gefangen hat. Ah, dieser verführerische Caboclo!! Mein lieber, süßer Caboclo,
gib mir auch einen, ich möchte unbedingt einen haben! Der Teufel verschwand, wollte
mir keinen geben. Ich werde mein Geld sparen, um einen kaufen zu können. Aber
an dem Tag, da ich ihn kaufen werde, wird der Caboclo leiden, ich werde sein Wohlbefinden
stören. Na ja, vergiss es!
Heitor Villa-Lobos (1887-1959)
NHAPOPÉ
(Brasilianischer Vogel)
Ich habe gehört, dass in jener Nacht, als der Mond auf den Boden des Tempels schien,
der letzte Nhapopé am Leben blieb durch die Wärme eines Herzens. Du bist Nhapopé,
ich bin Dein Geliebter und gebe Dir Vertrauen.
Oscar Lorenzo Fernandez (1897-1948)
DIESE NEGERIN FULÔ!
Ah, diese Negerin Fulô! Wo ist mein Duftwasser, dass dein Herr mir geschenkt hat?
Ah, du hast es gestohlen! Der Herr sah, wie die Negerin geschlagen wurde. Die
Negerin hat sich ausgezogen, der Herr sagte: Fulô! Wo ist mein gesticktes Taschentuch,
wo ist mein Gürtel, meine Brosche? Wo ist mein goldener Rosenkranz, den dein Herr
mir geschenkt hat? Ah, du hast sie gestohlen! Der Herr ging allein, die Negerin
zu schlagen. Die Negerin hat den Rock hochgezogen und ist nackt herumgesprungen,
diese Negerin! Ah, wo ist dein Herr, den Gott mir geschenkt hat? Ah, du hast ihn
gestohlen. Diese Negerin! Fulô!
Heitor Villa-Lobos
LIED EINES DICHTERS AUS DEM 18. JAHRHUNDERT
Ich habe geträumt, dass die Nacht festlich war und der Mond traurig -und wir beide
auf der mondhellen Straße - fliegende Wolken süchtig nach Abenteuern -und wir
mit unseren Illusionen leben wie im Himmel und singen dabei ein süßes Lied, von
Liebe und Leben, die im wunderschönen Frühling vom Licht erfüllt werden.
Heitor Villa-Lobos
BACHIANAS BRASILEIRAS NR. 5
I Aria - Cantilena
Abenddämmerung, eine rosafarbene Wolke, die langsam und durchsichtig am Horizont
schwebt, träumend und schön. Der Mond erscheint süßlich am Firmament und schmückt
die Abenddämmerung, wie ein zartes Mädchen, das sich schön macht, verträumt, in
seelischem Verlangen, schön zu bleiben. Himmel und Erde schreien, alle Natur.
Der Vogelschwarm schweigt ob ihres Kummers. Und das Meer reflektiert all ihren
Reichtum. Sanft erweckt das Licht des Mondes jetzt, die grausame Sehnsucht, die
lacht und weint. Abenddämmerung, eine rosafarbene Wolke, die langsam und durchsichtig
am Horizont schwebt, träumend und schön.
Heitor Villa-Lobos
SERENADE
Die Sänger singen leidenschaftliche Schwüre, die Gitarren versprechen Abenteuer,
die kleine Straße steigt den Hügel hinauf, hinter dem Fenster seufzt das Fräulein.
Und das Lied kommt von weit her. Durch die öde, ergraute Himmelsstraße betet der
Mond den Rosenkranz für die, die ohne Liebe leben.
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